Lufthansa: Keine mobilen Restcrews für Personal mehr

Eine der Branchen, die wahrscheinlich mit am stärksten an den Folgen der Coronapandemie litt, ist die Luftfahrt. Lange Zeit lag der Tourismus völlig brach und damit fielen natürlich auch Tourismusflüge der Airlines aus. Die Branche konnte sich mithilfe von Frachtflügen jedoch über Wasser halten, denn im Gegensatz zur Tourismusbranche boomte der Onlinehandel und auch die Nachfrage nach medizinischen Gütern war hoch. Dies führt jetzt allerdings zu strukturellen Änderungen, die nicht bei allen Parteien auf Zustimmung treffen.

Die Rede ist vor allem von der deutschen Airline Lufthansa, die nun beschlossen hat, in einigen Airbus A330 und A340 Maschinen die Schlafkojen für das Personal entfernen zu lassen. Stattdessen sollten die Crews mit Atemmasken auf den hinteren Sitzen in der Economy-Class schlafen. So sollte mehr Platz für Fracht geschaffen werden.

Lufthansa möchte mehr Platz für Fracht schaffen und hat deshalb die Restcrews für das Personal in einigen Maschinen entfernt.

Die so genannten Rest Crews sind mobile Schlafkojen, auch MCR genannt, in denen die Crews sich auf Langstreckenflügen ausruhen können. Sie befinden sich für gewöhnlich im Frachtraum, die Kojen sind durch Vorhänge abgetrennt und geben so zumindest ein wenig Privatsphäre. Zudem müssen in den Kojen ebenso wie im Cockpit keine Masken getragen werden.

Kaum überraschend ist es daher, dass die Crews der Lufthansa selbst von diesen geplanten Änderungen nicht sonderlich begeistert waren. Einerseits ist das Schlafen mit Schutzmaske vor allem auf Flügen, die über neun oder zehn Stunden dauern, nicht besonders angenehm. Zudem ist auch das Ansteckungsrisiko natürlich höher als in den mobilen Rest Crews. Deshalb hat die Gewerkschaft Ufo nun eine Petition gestartet, um sich dafür einzusetzen, dass die Kojen wieder eingebaut werden. Bisher sind insgesamt 2400 Unterschriften zusammengekommen. Es scheint, als hätte die Aktion bereits etwas bewirkt, denn Lufthansa gab letzte Woche bekannt, dass Flüge nach Indien zukünftig wieder mit MCR geflogen werden sollen.

Quelle: aero Telegraph