Paketversand durch Nahverkehr

Die Paketversandbranche versucht immer neue Möglichkeiten zu finden, um den Versand klimaneutraler und damit nachhaltiger zu gestalten. Nun wurde in Form einer Studie untersucht, wie der öffentliche Nahverkehr für den Transport genutzt werden könnte.

Bereits jetzt arbeiten die Deutsche Post und auch andere Dienstleister mit der Bahn zusammen, um Pakete von A nach B zu transportieren. Diese Züge sind allerdings ausschließlich für den Paketversand reserviert. Nun haben Forscher der Technischen Hochschule Nürnberg sich überlegt, dass auch Bahnen im öffentlichen Nahverkehr für den Transport genutzt werden könnten. Die Studie wurde vom Logistik-Verband Biez veröffentlicht. Mit-Autor Ralf Bogdanski erklärt: „Das Potenzial ist groß, aber es sind noch viele offene Fragen zu klären.“

Das Konzept basiert auf folgender Überlegung: Bahnen im öffentlichen Nahverkehr seien ständig unterwegs, allerdings nur zu bestimmten Zeiten voll belegt mit Fahrgästen. Zu bestimmten Tageszeiten führen die Bahnen quasi leer oder nur mit 20 bis 30 Prozent Auslastung. Dieser Platz könne mit Fracht belegt werden. Vor allem Mehrzweckabteile in Zügen, die normalerweise für Fahrräder und anderes Sperrgepäck genutzt würden, böten sich hierfür an.

Bogdanski betont aber auch: „Menschen sollten immer Vorrang haben. Der Pakettransport im Nahverkehr ist kein Allheilmittel für logistische Probleme, aber er kann ein wertvoller Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit sein.“

Auch Forscher Michael Frey vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) findet die Idee sinnvoll: „Da wird viel Luft durch die Gegend gefahren.“ Er äußert aber auch Bedenken: „Die Öffentlichkeit müsste über den Pakettransport gut informiert werden und Verständnis dafür haben.“

Quelle: Golem.de