Pakettransport in Zukunft häufiger durch Schienenverkehr

Der Paketversandhandel boomt wie noch nie zuvor – im Coronajahr 2020 wurde mit vier Milliarden transportierten Sendungen ein neuer Rekord aufgestellt. Ein Großteil dieser Pakete – um genau zu sein ganze 64,4 Millionen Tonnen im letzten Jahr - wird durch Lkws an sein Ziel gebracht. Die Industrie versucht nun jedoch, umweltschonender vorzugehen.

Die langen Transportwege durch die vielen Lkws, die Pakete von A nach B bringen, führen einerseits zu mehr Verkehr auf den Straßen und Autobahnen. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt machen Paket- und Posttransporte rund zwei Prozent des gesamten Lkw-Güterverkehrs auf den Straßen aus. Doch der Transport der Pakete mit Lastwägen führt auch zu einer höheren Belastung der Umwelt mit CO2. Als umweltfreundliche Alternative gelten Güterzüge. Genau deshalb besteht ein großes Ziel der weltweiten Logistik in den nächsten Jahren im Umstieg von Straßen- auf Schienenverkehr.

Die Logistikbranche möchte sich aus Umweltgründen beim Paketversand stärker auf den Schienenverkehr als auf Lkws fokussieren.

Obwohl die Deutsche Post beispielsweise nach eigenen Angaben zwei Prozent ihrer DHL-Lieferungen per Schienenverkehr transportiert, sind es laut Statistischem Bundesamt null Tonnen. Geplant ist ein Anstieg auf sechs und im Laufe der Zeit sogar auf 20 Prozent. Post-Vorstand Tobias Meyer erklärt, dass es sich hierbei um eine Maßnahme der Umwelt zuliebe handelt: „Wir tun das, um klimafreundlicher zu werden, auch wenn es ein Stück weit schwieriger und aufwendiger in der Abstimmung ist.“ Wie lange es dauern soll, bis das Ziel von 20 Prozent erreicht ist, bleibt jedoch noch unklar.

Konkurrenten wie DPD, Hermes und DHL Express halten sich hingegen bei der Planung des Umstiegs auf Schienenverkehr noch zurück. Dies liegt unter anderem auch daran, dass die Logistikzentren vieler Unternehmen mit dem Zug nur schwer zu erreichen sind. Zudem liegt auch auf der Bahn im Zusammenhang mit dem Paketversand ein großer Druck, da der Transport schnell und pünktlich abgewickelt werden muss. Die Bahn äußert sich jedoch positiv und betont den Ausbau des nächtlichen Schienenverkehrs.

Quelle: Internet World