Mehr Investment für Logistik-Start-ups

Viele Unternehmen leiden unter der Coronakrise. Daneben gibt es aber auch Branchen, die von den Lockdowns profitieren wie zum Beispiel Netflix oder Onlineshops und auch Paketdienste. Doch es gibt noch einen weiteren Geschäftszweig, der sicher nicht zu den Verlierern der Pandemie zählt: Transport-Start-ups.

Die Investitionen in solche Unternehmen seien seit 2019 im letzten Jahr gestiegen, so ein Partner der Unternehmensberatung McKinsey, Ludwig Hausmann. Nach dem Rekordjahr 2018, in welchem 10,4 Milliarden Dollar investiert worden waren, sank die Zahl im Jahr 2019 auf 6,5 Milliarden. Nun sei sie wieder auf 8,1 Milliarden gestiegen. Interessant ist auch, dass die Investitionen vor allem in solche Unternehmen flossen, die sich mit der Optimierung der Lieferung in Bezug auf die letzte Meile beschäftigen. Diese ist für Logistikunternehmen bekanntlich die teuerste, egal von wie weit her eine Lieferung stammt. Im Gegensatz dazu lag das Interesse der Geldgeber im Jahr zuvor eher auf dem klassischen Landverkehr. Auch prozentual haben die Start-ups einen echten Wachstumsschub in Bezug auf Investments hingelegt. So lag die Prozentzahl der Investitionen in Start-ups 2019 noch bei rund 30, im Jahr 2020 dagegen bei ganzen 47 Prozent, während der Kep-Bereich (Kurier-, Express- und Paket-Dienste) lediglich 31 Prozent des Investments für sich verbuchen konnte und damit um 11 Prozentpunkte weniger als der Durchschnitt der letzten Jahre.

Das Investment in Logistik-Start-ups ist im Vergleich zu 2019 im letzten Jahr gestiegen.

Doch nicht alle Start-ups haben profitieren können, so Johannes Berg, Geschäftsführer von Digital Hub Logistics. Das Corona-Jahr war vor allem für diejenigen kleinen Unternehmen schwierig, die noch ganz am Anfang ihrer Firmengeschichte stehen und sich somit noch kaum in der Branche etablieren konnten. „Start-ups, die ganz neue technologische Lösungen etablieren möchten und dabei auf Pilotprojekte mit Industriepartnern angewiesen sind, hatten es schwer.“ Durch die große Unsicherheit, die aufgrund der Pandemie in der gesamten Wirtschaft herrschte, wollten sich viele der Partnerfirmen erstmal nicht mehr auf solche Projekte einlassen, so Berg. Trotzdem war es für den Start-up-Sektor im Bereich Logistik in Deutschland insgesamt kein schlechtes Jahr.

Quelle: DVZ