Der Paketboom hält an

Seit der Coronapandemie ist der Paketversand auf dem Vormarsch. Vor allem im letzten Jahr konnten Paketdienstleister so große Gewinne wie beinahe noch nie einfahren, während der Einzelhandel stark unter den Einschränkungen litt. Die Dienstleister prognostizierten ein Anhalten des Booms und sollten damit laut aktueller Prognosen Recht behalten.

Rund 3,6 Milliarden Pakete wurden im Jahr 2020 in Deutschland verschickt und zu ihrer Zieladresse geliefert. Und auch im Jahr 2021 scheint kein Ende des Booms in Sicht: „Die Erfolgsstory geht weiter“, so BIEK-Chef Marten Bosselmann. Die hohe Nachfrage nach Paketsendungen bringt viel Positives mit sich, wie beispielsweise die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Logistik. So konnten Unternehmen wie die Deutsche Post neue Arbeitskräfte einstellen und so in einer Zeit der Krise einen Anhaltspunkt bieten.

Auch von Verbrauchern wird die Arbeit der Paketdienstleister seit Corona noch mehr geschätzt: Die Arbeit von Paketboten wurde auch medial mehr in den Mittelpunkt gerückt. So ging beispielsweise ein Video viral, bei dem ein Brautpaar eine so enge Bindung zu ihrem Paketboten aufgebaut hatte, dass der Bräutigam sogar die Trauringe von diesem an den Altar überbringen ließ.. Das Video dazu haben bis jetzt über eine Million Menschen online angesehen.

Doch der Wandel hin zum Online- und weg vom Einzelhandel bringt nicht für alle nur Positives mit sich. Denn während in der Paketbranche neue Arbeitsplätze geschaffen werden, fallen sie in anderen Branchen weg. Sowohl die traditionellen Einkaufsstraßen als auch viele Lokale haben die Coronapandemie nicht überlebt. Stefan Genth vom Handelsverband Deutschland erkennt hier „eine deutliche Verschiebung der Konsumstruktur“.

Quelle: Süddeutsche Zeitung