Immer mehr Brände auf Frachtschiffen

Im März dieses Jahres war es auf dem Suezkanal zu einem Unfall gekommen, bei dem der Frachter „Ever Given“ quergelaufen war und so tagelang die wichtige Handelsroute versperrt hatte. Doch nicht nur auf Unglücke wie dieses muss sich die Schifffahrt einstellen, denn immer wieder kommt es auch zu Bränden. Den Versicherungen macht dies Sorgen.

Grund hierfür ist vor allem, dass die Frachter für gewöhnlich sehr schwer und voll beladen sind und dementsprechend teure Ladung an Bord haben. Wenn also ein Brand auf einem Schiff ausbricht, kann dies schnell zu hohen Verlusten führen und wird für die Versicherung entsprechend teuer. Justus Heinrich, Schiffsexperte bei der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) hierzu: „Brände an Bord von Schiffen können schnell sehr kostspielig werden“. Betrifft ein Brand laut Heinrich beispielsweise den Maschinenraum eines Frachter, so kann sich der Schaden schnell auf eine zweistellige Millionenhöhe belaufen.

Obwohl die Schifffahrt in den letzten Jahren immer mehr an Sicherheit gewonnen hat, kommt es doch regelmäßig zu Feuerausbrüchen. So beispielsweise auch 2018 der Frachter „Maersk Honam“, der von Singapur nach Suez fahren sollte. Das Feuer brannte wochenlang und fünf Crewmitglieder kamen bei dem Unglück zu Tode. Im Falle „Maersk“ hatten sich die Flammen vom Maschinenraum auf das gesamte Schiff ausgebreitet, was auch den Sachschaden noch einmal erhöhte.

Laut der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) ereignen sich Katastrophen wie diese in den vergangenen Jahren immer häufiger. So wurden im Jahr 2019 ganze 40 Brände in Containerschiffen verzeichnet. Im letzten Jahr waren es weniger, allerdings brach auch hier im Durchschnitt alle zwei Wochen ein Brand auf einem Frachtschiff aus. Die geringere Zahl kann vermutlich auch damit zusammenhängen, dass aufgrund der Coronapandemie weniger Schiffe unterwegs waren.

Quelle: Süddeutsche Zeitung