"Paket-Flughäfen" für Innenstädte

Das Dieselfahrverbot ist vielen Paketdienstleistern ein Dorn im Auge: auf der einen Seite zwar gut für die Umwelt, die Luftqualität und den Verkehr in Innenstädten, auf der anderen Seite aber auch kompliziert, wenn es zu Paketauslieferungen per Transportfahrzeug in diesen Fahrverbotszonen kommt. Daher lassen sich viele Paketdienstleister neue Strategien einfallen; Stadtverwaltungen und Logistikunternehmen tüfteln ebenso an neuen Lösungen für Paketzustellungen in Innenstädten, nicht nur um das Dieselfahrverbot zu umgehen, sondern auch um Paketzustellungen verkehrs- und umweltfreundlicher zu gestalten.

Die von der Deutschen Post und DHL eigens entwickelten E-Fahrzeuge, die sogenannten Streetscooter, gehen mit umweltfreundlichem Beispiel voran und halten die CO2-Emissionswerte bei null. Dieselfahrverbotszonen sind damit kein Problem. Mittlerweile sind rund 5500 Streetscooter innerhalb Deutschlands unterwegs und werden von der Deutschen Post und DHL für Paketlieferungen in Innenstädten genutzt. Ein Problem der Fahrzeuge ist nur, dass nicht allzu viele Pakete auf die Ladefläche passen. Bei ansteigenden Paketmengen könnte das zu einem größeren Problem führen.

Um mit den steigenden Paketmengen in Innenstädten fertig zu werden hat die Deutsche Post noch ein weiteres Ass im Ärmel. Die Idee ist eine Art Paket-Flughafen in Innenstädten zu installieren. Ähnlich wie bei den bereits in Betrieb genommenen UPS Hubs werden alle Pakete kollektiv an einem oder mehreren Paketlagern gesammelt und im Anschluss von diesem Punkt aus verteilt. Der Unterschied zu den Hubs liegt allerdings in der Verwaltung des Lagers. Die Post schlägt vor, dass die Paketdienstleister, ihre Sendungen an den zentralen Stellen abgeben und die Verteilung in den Innenstädten nicht von allen Beteiligten, sondern nur von einem Betreiber übernommen werden. Das soll ähnlich laufen wie bei einem Flughafen, der von einem Betrieb geführt, aber von mehreren Gesellschaften genutzt wird.

Bisher ist dieses Konzept noch nicht umgesetzt worden.

Quelle: welt.de